Sich einen Weisheitszahn ziehen lassen

Weisheitszähne verdanken ihrem Namen der Tatsache, dass sie normalerweise erst im Laufe des Erwachsenenalters durchbrechen. Weisheitszähne sind noch ein Relikt aus der Steinzeit, als unsere Vorfahren noch meist unverarbeitete und rohe Nahrung zerbeißen mussten. Der Weisheitszahn befindet sich jeweils als achter Backenzahn am Ende des Kieferquadranten.
Auskunft darüber, ob man einen Weisheitszahn ziehen muss oder nicht, gibt meist eine Röntgenaufnahme des Kiefers. Hierbei kann ein Zahnarzt wie Zahnärztin Dr. med. dent. Elisabeth Ruckhofer die genaue Lage des Weisheitszahns und das für ihn zur Verfügung stehende Platzangebot im Kiefer prüfen. Auf Basis der Röntgenaufnahme kann in den meisten Fällen entschieden werden, ob man den Weisheitszahn ziehen muss oder ob er erhalten bleiben kann.
Oftmals liegen Weisheitszähne aber bereits schief im Kieferknochen und können deshalb nicht gerade herauswachsen. Zudem ist das Platzangebot im Kiefer durch die anderen Zähne meist schon ausgeschöpft. In diesem Fall drücken die Weisheitszähne gegen die anderen Zähne und verursachen Druckschmerzen, was wiederum zu Entzündungen führen kann. Soweit sollte man es allerdings gar nicht kommen lassen. Sobald abzusehen ist, dass ein Erhalt keinen Sinn ergibt, sollte man den Weisheitszahn ziehen lassen.
Eine Entfernung der Weisheitszähne wird von speziellen Oral- oder Kieferchirurgen, aber auch chirurgisch gut ausgebildeten Zahnärzten durchgeführt.
Die Weisheitszahn OP kann entweder unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose erfolgen. Gerade „Angstpatienten“ wählen oft den Weg der Vollnarkose. Hier sollte allerdings vorher abgeklärt werden, ob die Krankenkasse die Kosten hierfür übernimmt.
Eine Weisheitszahn-Operation dauert meist 20 bis 30 Minuten pro Zahn. Die genaue Dauer hängt allerdings von der genauen Lage und Position des jeweiligen Weisheitszahns ab. Ist er bereits durch das Zahnfleisch gebrochen, gestaltet sich die Entfernung zum Beispiel deutlich einfacher, wie wenn der Weisheitszahn noch im Kiefer unter dem Zahnfleisch und Kieferknochen verborgen ist.
Je nach Wunsch des Patienten können bei der OP alle vier Weisheitszähne auf einmal oder alternativ auch seitenweise entfernt werden. Das seitenweise Ziehen hat den Vorteil, dass man wenigstens noch auf einer Kieferseite leicht kauen kann.
Nachdem die Weisheitszähne erfolgreich entfernt wurden, werden die Wunden mit einem Faden verschlossen. Zur Desinfektion und Wundversorgung legt der Chirurg meist einen kleinen mit Jodformpasta oder Aueomycin bestrichenen Mullstreifen in das nun vorhandene Loch im Kiefer.
Vor Antritt zur Operation kann man auch selbst vorsorgen und sich bereits Kühlpacks und Schmerzmittel zur Schmerzlinderung bereitlegen. Nach der OP sollte sich der Patient möglichst von einer Begleitperson abholen lassen. Alternativ kann auch ein Taxi geordert werden. Auch der Speiseplan sollte sich nach der OP eher auf weiche und breiige Speisen beschränken. Diese sollten zudem nicht zu scharf oder heiß sein, da dies schmerzhafte Reaktionen bei der Wunde zur Folge hätte. Hierfür eignen sich beispielsweise verschiedene Suppen, Smoothies, Rührei, Apfelmus, Pudding oder Grießbrei.
Nach erfolgreicher Abheilung der Wunde erfolgt das Fädenziehen nach etwa einer Woche. In diesem Zuge wird auch der Mullstreifen vollständig entfernt. Sollte es während des Heilungsprozesses zu Komplikationen und unvorhergesehenen Blutungen kommen, sollte umgehend der Zahnarzt kontaktiert werden.

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